Die Sommerferien sind so gut wie vorbei und es stellt sich hier im Süden des Landes gerade ein herrlicher Altweibersommer ein.
Zurückschauend können wir auch diesen Sommer wieder als mehr als gelungen betrachten. Das liegt zum Einen sicherlich daran, er schon im Mai anfing und so unser Vitamin D Vorrat schon schnell wieder aufgefüllt war, zum Anderen aber auch sicher an einem weiteren erfolgreichen Haustausch.
Nachdem wir letztes Jahr eine Penthouse-Wohnung an der Costa Brava mit Gemeinschaftspool hatten, war dieses Jahr der Wunsch nach einem Französischen Sommerurlaub im Einfamilienhaus recht groß.
Versteht mich nicht falsch, wir fanden es fantastisch in Spanien und auch die Wohnung war riesig, aber die Kinder durften natürlich nicht allein an den Pool, es gab Öffnungszeiten und alleine war man auch nie. Es gab immer noch andere Familien, die auch gerade ihre Zeit dort verbrachten. Das ist per se ja nun auch nichts schlimmes, aber irgendwie hatten wir dieses Jahr so richtig Lust auf Privatsphäre in allen möglichen Dimensionen.
Schon im Herbst hatten wir mit einer Familie am Fuße der Pyrenäen nahe Pau einen Haustausch für den Sommer vereinbart. Ein typisches Haus im Baustil der Region, mit hoher Hecke und eigenem Pool. Einziger Wehrmutstropfen: Das Meer ist in etwas über einer Stunde mit dem Auto zu erreichen.
Die französische Familie bekam im Gegenzug unser Haus samt Kater für die gleiche Zeit plus unseren Zweitwagen, da sie mit dem Flugzeug anreisten.
Durch die bisherigen Tausche war mittlerweile auch unser Haustausch-Ordner vervollständigt und so fühlten wir uns gut auf den Tausch vorbereitet.
Am Abreisetag holte wir am frühen Nachmittag noch die Tauschfamilie vom Bus ab und zeigten schnell das Nötigste bevor wir selbst Richtung Frankreich aufbrachen. Es war das erste Mal, das wir unsere Tauschpartner in Natura sahen, im Normalfall legen wir nämlich einen Schlüssel an einen vereinbarten Punkt oder schicken Ihn per Post.
Die Ankunft im Tauschhaus in den frühen Morgenstunden verlief dann ebenfalls reibungslos und schon gegen Mittag beschlossen wir, hauptsächlich wenig bekleidet bis nackt diesen Urlaub zu bestreiten.
Letztes Jahr um diese Zeit habe ich glaub ich schonmal geschrieben, wie entspannt so ein Haustausch-Urlaub sein kann. Dieses Jahr war es (und ich wusste nicht, dass das geht) noch entspannender.
Wir hatten so viel Freiraum, kaum Pläne, lebten in den Tag hinein und planschten hemmungslos von morgens bis abends im Pool. Ich lag entweder im Pool mit einem Buch auf der Luftmatratze oder unter dem Sonnenschirm und lauschte lächelnd der Unterhaltung meiner Damen, die sich meist darauf konzentrierte, dass eine Arielle und die andere entweder Erik oder Ursula war.
Wir spielten viele Spiele und malten (ja, alle, auch der Papiii) verrückte Tiere, die dann einer strengen Jurybewertung unterzogen wurden.
Und wenn wir dachten, die Tage sind zu ereignislos, sind wir in den nächsten Ort oder zum Markt gefahren, wandern gegangen oder haben einen Strandtag an der Atlantikküste gemacht. Und wir haben uns geschworen nächstes Jahr wieder so an einen Urlaub heran zu gehen. Denn es stimmt schon : Wenn man für die Unterkunft eigentlich nichts bezahlt, sind die Erwartungen und der Druck nicht groß, sondern man ist dankbar für die Zeit.
Zu Hause war übrigens wie die letzten Male auch alles in Ordnung und sauber, wenn auch nicht so sauber, wie ich das Haus verlassen habe. Aber ich denke, dass jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten versucht das Tauschhaus so sauber wie möglich zu verlassen und darum geht es ja! Ansonsten kann man ja immer noch ein Putzteam anheuern, wenn es wieder klinisch sauber sein soll 😉
Was wir aber auch gemerkt haben ist, dass Kinder manchmal auch andere Kinder brauchen. Deswegen ist der Plan, nach zwei Wochen Haustausch vielleicht einfach noch eine Woche Campingurlaub dranzuhängen oder vorwegzunehmen, sodass es für die Kinder auch sozial etwas attraktiver ist.
An sich sind wir aber weiterhin ganz klar Team Haustausch und freuen uns auf die nächsten Abenteuer!