Heute hier, morgen dort. Unsere neuen Haustauscherfahrungen.

Ein Land so zu erleben, als würde man dort wohnen, ist etwas ganz besonderes. Genau das macht den Reiz für uns als Familien aus.

Die Kinder fangen recht schnell an, kleine Bröckchen der Landessprache in ihr Vokabular aufzunehmen. Sie spielen, dass sie zur Schule gehen würden oder die Nachbarschaft kennen. Es ist immer wieder eine ganz neue Erfahrung und kein Tausch gleicht dem Anderen.

Unsere Pfingstferien führten uns in zwei Länder: Frankreich und Italien.

Das war nicht nur deswegen neu für uns, da wir bisher hauptsächlich mit Franzosen getauscht haben und einmalig auch Deutsche, Spanier und Dänen bei uns zu Hause willkommen geheissen haben. Wir haben auch den ersten nicht-simultanen Tausch hinter uns gebracht.

In Frankreich erwartete uns ein Haus mit Pool nähe der wunderschönen Stadt Straßbourg im Elsaß. Die Familie hatte sich wahnsinnig große Mühe gegeben und sogar kleine Goodiebags für die Kinder und Deikatessen für uns Erwachsene als Gastgeschenk für uns dagelassen.

Wir waren von der ersten Minute an absolut verzückt. Ordentlich und sehr sauber mit einem tollen Geschmack für Inneneinrichtung präsentierte sich uns das Haus. Die Kinder waren vor allem damit beschäftigt, das Spielzeug der Tauschkinder auszuprobieren, während ich mich leider viel um mein Studium kümmern musste. Während des Haustauschs hatten wir immer mal wieder Kontakt zu der Familie und waren traurig, als unser erster Tausch nach einer knappen Woche schon vorbei war.

Der zweite Tausch ging in die Lombardei nach Italien. Unsere erste italienische Tauscherfahrung. Wir waren neugierig auf den riesigen Pool, der auf den Fotos schon so schön war, die Gegend und auch auf das Haus, von dem nicht allzu viel auf homeexchange.com gezeigt wurde. Da mein Mann arbeiten musste, fuhren wir vier Mädels also allein nach Italien.

Die Ankuft verlief ohne weitere Probleme. Uns wurde schnell das Tor aufgemacht und die Besitzerin des Hauses begrüßte uns freundlich und zeigt uns das Haus. Was mir persönlich nicht klar war, war, dass die Besitzerin mit ihren zwei Kindern in einem weiterem, dem Haus angegliederten, Gebäude wohnen würde.

Wir waren also nicht wirklich alleine. Und was noch viel schockierender war, das Haus war nicht sauber und auch nicht wirklich vergleichbar zu dem Haus auf den Fotos. Überall waren tote Insekten auf dem Boden, der Staubsaugroboter war wohl seit Ewigkeiten nicht mehr geleert worden und in der Dusche wimmelte es von Ameisen. Bis auf das Elternbett hatten alle Betten nur sehr sehr dünne Matratzen und selbst Madita, die ein absolutes Leichtgewicht ist, hatte Rückenschmerzen. Beim Pool gab es einen Defekt des Whirpools. An sich hätte ich das nicht so schlimm gefunden, aber da es ansonsten schon so viel zu beanstanden gab, waren wir sehr enttäuscht. Als wir zum Einkaufen fuhren und wiederkamen, war aufeinmal das Tor zum Pool und Garten auf. Ich vermute, dass die Familie in der Zeit, in der wir nicht da waren, den Pool selbst benutzt hat.

Die Tatsache, dass diese Familie nun in wenigen Wochen zu uns kommt, bereitet mir etwas Bauchweh. Werden sie achtsam mit unserem Hab und Gut umgehen ? Werden sie das Haus sauber halten und die Katze versorgen ?

Ich hatte Kontakt zu Homeexchange aufgenommen und meine Sorgen formuliert, mir wurde geraten, den Haustausch trotzdem durchzuführen und spezielle Vorkehrungen zu treffen.

Und so habe ich nun eine Checkliste erstellt, in der klar beschrieben ist, wie das Haus am Tag der Abreise wieder zu verlassen ist. Von jedem Raum habe ich Fotos gemacht, um den Status Quo zu zeigen. Ein bisschen, wie im Kindergarten. Ich für mich ziehe jedoch daraus die Konsequenz vorher genauer nachzufragen, was die Familie in der Zeit macht und genauer auf Google Maps zu recherchieren wie genau das Haus liegt.

Die Gegen rund um den Iseosee ist jedoch wirklich traumhaft und lädt zu malerischen Tagesausflügen ein. Wir waren einen Tag am Gardasee in Sirmione und eine Tag auf der Insel Monte Isola in mitten des Iseosees. Beide Ausflüge waren traumhaft, gerade für Monte Isola hätte es sich gelohnt, sein Fahrrad mitzunehmen.

Es ist also sicherlich nicht das letzte Mal, dass wir diese wunderschöne Gegend Italiens besucht haben, nächstes Mal jedoch mit etwas mehr Transparenz.

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